F.A.S. - LEBEN, SONNTAG, 12.08.2018

Abi. Was nun?

Wenn die letzte Klausur geschrieben und das Bier mit dem Kumpel ausgetrunken ist, stehen teure Berater bereit. Sie erklären Abiturienten, was die mit ihrer Zukunft anstellen können. Katrin Hummel hat einen von ihnen begleitet.

Weiß ich nicht“, sagt Jakob auf die Frage, was er studieren will. Nur dass er überhaupt studieren will, das ist dem 18 Jahre alten Abiturienten aus Bonn klar. Warum er das so genau weiß? „Keine Ahnung.“ Zwar spielt Jakob Tennis und Klavier, er kickt gern mit Freunden und ist ein begeisterter Skifahrer, aber was seine Zukunft angeht, guckt er trotzdem völlig in die Röhre. „Mich interessiert nichts so eindeutig, dass ich mich darauf beschränken könnte. Ich kann zwar viele Dinge ausschließen, zum Beispiel Medizin, Jura, Architektur und Kunst, aber das reicht ja nicht, um andererseits etwas einzugrenzen“, erklärt er.

Auch die Unternehmungen, die er von der Schule aus mitgemacht hat, halfen da nicht viel: „Wir waren bei der Berufsberatung im Jobcenter, da mussten wir so einen Test machen. Der ergab, dass ich Holzfäller werden sollte. Das war Schwachsinn.“ Bei seinen Mitschülern sei es ähnlich gewesen. Keinem habe es was gebracht. Auch die Hochschultage habe er mit seiner Jahrgangsstufe besucht, „aber die Beratung war nicht individuell dort, vielmehr haben da nur Universitäten und Unternehmen Werbung für sich gemacht.“

Mit seiner Ratlosigkeit ist Jakob nicht allein. Jedes Jahr stehen etliche der etwa 300000 Abiturienten vor der großen Frage, was sie denn nun machen sollen. Hilflos, orientierungslos, planlos. In einer Umfrage der Vodafone-Stiftung gab fast jeder zweite Schulabgänger an, dass ihm die Berufswahl schwerfalle. Jedem vierten bereitet sie Sorgen. Und jeder fünfte hat überhaupt keine Idee, wie es weitergehen sollte. In diese Lücke drängen seit einigen Jahren immer mehr private Dienstleister. Für vierstellige Beträge versprechen sie, die „Leerstelle Zukunft“ in den Köpfen der jungen Menschen mit sinnvollen Ideen zu füllen. „Hast du Lust, dich mal beraten zu lassen?“, habe auch seine Mutter ihn nach dem bestandenen Abitur gefragt. Und er sei erleichtert gewesen, dass es diese Möglichkeit für ihn gab, erinnert sich Jakob.

An einem warmen Sommertag steht er nun morgens um 8.30 Uhr in einem lichtdurchfluteten Büro hoch über der Düsseldorfer Königsallee. Inhaberin Ruth Wallraf, Mitte 50, Volkswirtin, hat früher bei der Deutschen Bank und als Investmentbankerin in New York gearbeitet. Seit 16 Jahren führt sie nun Begabungsanalysen durch, seit neun Jahren ist sie selbständig. Sie trägt ein elegantes grau-gelbes Kleid zu grauen Pumps und macht erst mal ein bisschen Smalltalk: Jakob soll sich den Ausblick aus dem Büro ansehen. Ob der nicht toll sei? „Das mache ich immer so“, gibt sie anschließend zu und lacht.

Dann wird es ernst. Wallraf will jetzt im ersten Teil ihrer Begabungsanalyse herausfinden, was Jakob für Interessen hat und wie er sonst so tickt. Dazu setzt sie sich mit ihm an einen runden Tisch und löchert ihn mit Fragen: Kindheit, Familie, Schule, Interessen, Nebenjobs. Und ob er eigentlich freiwillig hier sei oder auf Druck der Eltern? „Nur etwa zehn Prozent der Kandidaten kommen auf eigenen Wunsch“, erzählt sie am nächsten Tag in einem Hintergrundgespräch. „Der Rest kommt, weil die Eltern es so wollen.“

Die Eltern sind in der Tat oft besorgter um die Zukunft ihrer Kinder als die Kinder selbst. Das hat viele Gründe: „Sie wollen bei der Förderung ihrer Kinder nichts übersehen, oder sie sind völlig verloren, weil es heute so viele Studiengänge gibt, die sie nicht kennen, und sie das Gefühl haben, ihr Kind nicht gut beraten zu können“, sagt Wallraf.

Unbewusst liegt all diesen Gedanken aber noch etwas anderes zugrunde: die Sorge der Eltern, dass es ihrem Kind später mal schlechter gehen könnte als ihnen selbst. Dass sein sozialer Status niedriger sein könnte als ihr eigener. Um dies zu verhindern, investieren die Deutschen knapp 900 Millionen Euro pro Jahr in private Nachhilfestunden – bei denen es meist nicht darum geht, das Sitzenbleiben zu verhindern, sondern den Zeugnisdurchschnitt zu verbessern. Schulbuchhersteller entwickeln verstärkt Schulbücher für den sogenannten Nachmittagsmarkt – mit Spezialangeboten für ambitionierte Eltern. Die Abstiegsangst des Bürgertums und sein Wunsch nach sozialer Distinktion – beide sind heute größer als je zuvor.

Denn heute ist nicht mehr selbstverständlich, was für die Generation der Babyboomer und deren Eltern noch galt: dass es die Kinder mal besser haben werden als die Eltern. Während die Nachkriegszeit fast nur soziale Aufsteiger gebar und sich die Einkommen zwischen 1950 und 1970 verdreifacht haben, ist nun die Zeit der bestens ausgebildeten Absolventen mit befristeten Verträgen angebrochen. Es gibt heute zwar so wenig arbeitslose Akademiker wie seit 37 Jahren nicht mehr – und das, obwohl es heute rein zahlenmäßig viel mehr Akademiker gibt als früher. Aber sie verdienen nicht mehr so viel wie ihre Eltern, beziehungsweise gibt es auch hier eine Einkommensschere. Auf der einen Seite stehen die erfolgreichen Architekten oder Anwälte, auf der anderen Seite jene, die gerade so zurechtkommen – trotz anspruchsvoller Ausbildung. Das Erbe, das auf sie wartet, wird für viele Menschen der größte wirtschaftliche Zugewinn in ihrem Leben werden.

Tatsache ist: Vor zwanzig Jahren zählten noch 65 Prozent der Deutschen zur Mittelschicht, 2010 gehörten ihr nur noch 58 Prozent an. Das haben Wissenschaftler im Auftrag der Bertelsmann- Stiftung ausgerechnet. Sie haben außerdem herausgefunden, dass der Aufstieg in eine höhere Schicht heute schwerer ist als noch vor zwanzig Jahren. Unbewusst nehmen viele Eltern dies wahr. Ihre Zukunftsängste sind der Kern des Problems, ihre Unsicherheit, ihre Sorge vor dem sozialen Abstieg ihrer Kinder. Die Wahrnehmung vieler Eltern ist: Weil heute so viele junge Menschen studieren, werden nur die Besten Erfolg und Sozialprestige haben.

So nimmt es nicht wunder, dass einige Eltern von einer regelrechten Statuspanik geplagt werden. „Mein Sohn will Gitarrist werden, können Sie ihm diese Flausen austreiben?“, hat ein Vater Ruth Wallraf am Telefon gefragt. Er wünschte sich sozusagen eine Begabungsanalyse mit von ihm bestelltem Ergebnis. „Das habe ich natürlich nicht gemacht“, sagt Wallraf. „Ich lasse mich nicht instrumentalisieren.“

Bei Jakob indes sieht die Sache anders aus: „Meine Eltern wussten auch nicht, was ich studieren sollte. Also wäre es wirklich schön, wenn ich heute Abend mit einem eingegrenzten Ziel hier rauskäme“, sagt er. Im Gespräch mit Wallraf kommt es aber nun erst mal zu einer Irritation auf Seiten der Fragestellerin: Die Frage, ob er mal ein Schuljahr im Ausland gemacht habe, verneint Jakob, Wallraf hakt nach. „Warum nicht?“, fragt sie. „Ich wollte nicht das Schuljahr verlieren, weil ich nicht alles nachlernen wollte. Und ich fühle mich auch besonders wohl in meiner Stufe“, antwortet Jakob. „Zeit verlieren?“, fragt sie skeptisch. „Warum ist Zeit im Ausland verlorene Zeit?“ „Ich finde es unpraktisch, einen Prozess wie die Schullaufbahn zu unterbrechen“, sagt Jakob.

Wallraf macht sich Notizen. Aus ihrer Mitschrift wird sie später Schlüsse auf seine Persönlichkeit ziehen. Nach und nach ergibt sich tatsächlich ein recht klares Bild: Jakob war es in der Schule relativ wichtig, dass seine mündlichen Antworten richtig waren. Hausaufgaben machte er nur, wenn er das Gefühl hatte, von ihnen zu profitieren – Dauer insgesamt: etwa 10 Minuten pro Woche. Bei der Fertigstellung seiner Facharbeit im Fach Biologie habe es ihm keinen Spaß gemacht, die Informationen, die er sich erarbeitet hatte, in einen Text umzuwandeln: „Ich hätte lieber einfach Stichworte abgegeben. Informationen umzuschreiben, damit es schöner klingt, finde ich sinnlos.“

„Vermutlich intelligent“, schreibt Wallraf auf ihren Notizblock. Ganz sicher ist sie sich aber noch nicht. Das ist nicht schlimm, denn im Anschluss an das Gespräch wird Jakob noch zahlreiche schriftliche Tests machen und auch weitergehende Aufgaben lösen. Alle Ergebnisse zusammen werden entscheidend sein, wenn sie Jakob und seinen Eltern am späten Nachmittag ihre Ergebnisse präsentiert. Die entsprechen bei weitem nicht immer dem, was Eltern sich so wünschen. „Ich hatte hier mal eine junge Frau sitzen, die hatte einen Abiturdurchschnitt von 1,3, aber es basierte alles nur auf Fleiß und Lernen“, erzählt Wallraf im Hintergrundgespräch am nächsten Tag. Die Kandidatin habe nur einen IQ von knapp 100 gehabt, sei aber hübsch und kommunikativ gewesen. Also habe sie als mögliche Berufe Notarfachangestellte oder Hotelkauffrau vorgeschlagen. „Ich trug das also nachmittags dem Vater vor, einem großgewachsenen, mächtigen Mann. Dass der mir nicht an die Gurgel gegangen ist!“, erinnert sie sich. Er sei aufgesprungen und habe gerufen: „Sie wissen ja nicht, aus was für einem Setting meine Tochter kommt! Wenn sie an Hotel denkt, dann kaufe ich ihr ein Hotel!“

In dem Gespräch mit Jakob kommt Wallraf nach mehr als zwei Stunden Interview nun allmählich zum Ende: Welche Berufe seine Eltern haben, was ihre Stärken und Schwächen sind, will sie noch wissen. Und was Jakobs eigene Stärken und Schwächen sind, wie die Lehrer und wie seine Freunde ihn sehen. Im Anschluss an das Gespräch muss er sich an ihren Schreibtisch setzen und eine ganze Batterie von schriftlichen Tests machen: einen Intelligenztest, einen Persönlichkeits- und einen Neigungstest. Außerdem muss er einen Vortrag halten und eine eigene Geschäftsidee präsentieren. Gegen 14.30 Uhr entlässt sie ihn in die Mittagspause. Jakob ist skeptisch, ob das Gespräch produktiv war: „Ich bin mal gespannt, was sie rausfindet. Ich habe keine Ahnung, was das sein könnte und was es gebracht haben könnte“, fasst er seinen Eindruck beim Mittagessen mit seinen Eltern zusammen.

Die wiederum haben in einem Vorgespräch vor dem Besuch bei Ruth Wallraf erzählt, dass sie insgeheim denken, dass Jakob ein Typ sei, der ganz gut BWL studieren könne. „Aber wir haben es ihm gar nicht erst gesagt, weil wir dachten: Wenn wir als Eltern ihm das raten, macht er es auf keinen Fall“, sagt die Mutter, eine Grafikdesignerin. Und Jakob einfach laufen zu lassen und darauf zu warten, dass er irgendwann von selbst eine Idee entwickeln würde, erschien dem Vater, einem Elektroingenieur, zu heikel: „Ich hatte die Sorge, dass er durch Freunde auf komische Ideen kommen könnte. Ich dachte: Frau Wallraf soll ihn lieber in Bahnen lenken, die wirklich zu ihm passen.“ Der Vorteil sei dann: „Jakob wird nach dieser ganzen Testbatterie das Gefühl haben, dass er für das von Frau Wallraf vorgeschlagene Studienfach wirklich geeignet ist seiner intellektuellen Ausstattung und seiner Begabungen. Das wird ihm einen Motivationsschub geben.“ Warum Jakob selbst keine guten Ideen für seine Zukunft hat, können sich die Eltern indes nicht erklären: „Wir haben immer viele Reisen zusammen gemacht und bei unseren täglichen gemeinsamen Mahlzeiten viele Themen gestreift. Es war kein Mangel an Input“, sagt die Mutter. Vielleicht liege es einfach daran, dass Jungen mit 18 noch nicht so reif seien wie Mädchen?

Tatsächlich sind Abiturienten heute im Schnitt 10,3 Monate jünger als vor 15 Jahren. Das liegt an G8. Hinzu kommt bei den jungen Männern der Wegfall von Wehr- und Zivildienst. Sie müssen sich also heute zwei Jahre früher als ihre Väter entscheiden, was sie tun wollen, und sie können dazu auch noch zwischen viel mehr Möglichkeiten wählen: Allein in Deutschland gibt es rund 19000 Studiengänge. Vor zehn Jahren waren es nur ungefähr halb so viele. Dass einige Studienanfänger sich da auch mal falsch entscheiden, ist nicht verwunderlich. Aber wie viele es tatsächlich sind, das ist dann doch sehr überraschend: Jeder dritte Bachelorstudent verlässt die Uni ohne Abschluss, hat eine Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung ergeben.

Als Jakob mit seinen Eltern gegen 15.30 Uhr wieder in Wallrafs Büro aufschlägt, lobt diese zunächst einmal, dass sowohl Vater als auch Mutter mitgekommen sind. „Das bedeutet: Jakob, du bist uns Eltern wichtig.“ Das sei nicht selbstverständlich. Manchmal sitze nur ein Elternteil da – und ab und zu gar keins. Dann lobt sie auch noch Jakob, weil der sich während der schriftlichen Tests absolut vorbildlich verhalten habe. „Ich erlebe hier bei anderen Kandidaten Tränen, hysterische Lachanfälle, Kritik an den Testverfahren, und eine Kandidatin wollte sogar mal eine rauchen gehen und wurde frech, als ich es nicht erlaubte“, erzählt sie. Jakob hingegen habe einfach diszipliniert alles weggearbeitet.

Dann hängt sie ein großes Plakat auf, auf dem sie mit blauem Edding drei Spalten ausgefüllt hat: Begabung, emotionale Intelligenz und Neigungen oder Talente. Ausführlich erläutert sie, wie sie die einzelnen Attribute gemessen hat, welche Testmethoden sie angewendet hat und welche Aufgaben Jakob lösen musste. Die Art ihrer Präsentation ist dabei so professionell, dass sie sie ohne weiteres auch vor dem Vorstand eines Dax-Unternehmens halten könnte. Es ist eine leicht absurde Situation. Denn Jakob, der während des Interviews am Vormittag freimütig zugegeben hatte, dass er in seiner Freizeit auch gern einfach mal in Jogginghose auf dem Bett liegt und Playstation zockt, wirkt nun wie ein noch unerkanntes High Potential, dem gerade ein riesiges Preisschild umgehängt wird: Junge, das bist du wert, wenn du dich jetzt endlich mal anstrengst.

Er gehöre, wenn man eine Gruppe von hundert Leuten nehme, zu den 16 mit der höchsten Begabung, sagt Wallraf. Sein systematisches Logik- und Zahlengefühl sei überdurchschnittlich hoch ausgeprägt, ebenso seine visuelle Wahrnehmung, seine verbale Merkfähigkeit, seine Konzentrationsfähigkeit und seine Belastbarkeit. Die Mutter wundert sich, aber so was hören Elern natürlich auch ganz gerne. Auch Jakob ist überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so gut in Mathe bin“, sagt er, „weil, in der Schule ist das nicht so aufgefallen.“ Wallraf winkt ab. Schulnoten würden nicht in jedem Fall die Begabungen der Schüler widerspiegeln. „Vor fünf Jahren war mal ein Abiturient bei mir, der hatte in Mathe eine Vier minus, aber er liebte Statistik.“ Sie habe ihm geraten, eine Banklehre zu machen, „und danach studierte er Mathe“.

Bei der emotionalen Intelligenz fällt besonders Jakobs unerschütterliches Selbstbewusstsein auf, Wallraf wirkt sogar ein wenig schockiert angesichts der hohen Werte, die er erzielt hat. „Darf ich mal aus deinen Antworten vorlesen?“, fragt sie ihn. Jakob nickt. „Die Frage: ‚Ich fühle mich anderen häufig unterlegen‘, verneinte er mit extrem hohen Werten“, liest sie also vor, „und die Frage: ‚Ich fühle mich häufig wertlos‘, auch.“ Die Eltern und Jakob sehen einander ratlos an. Was soll daran schlecht sein? Wallraf attestiert ihm indes, unter Berücksichtigung auch anderer Antworten, einen Anflug von Arroganz. „Das ist falsch rübergekommen“, erwidert Jakob sehr sachlich.

Nachdem sie die Ergebnisse ihrer Begabungsanalyse präsentiert hat, kommt Wallraf nun zu ihren Vorschlägen. Sie sind wirklich sehr konkret. Ihrer Meinung nach sollte Jakob BWL mit dem Schwerpunkt „Risikoanalytiker bei Versicherungen“ an der Uni Köln studieren. Auf Platz zwei ihrer Vorschlagsliste steht der Studiengang „Insurance Risk Management“ in München mit dem Hauptfach Statistik oder Mathe. Es folgt der Vorschlag Soziologie, „weil man da viel mit Zahlen gesellschaftliche Zusammenhänge analysieren muss“. Ebenso denkbar ist laut Wallraf der Studiengang Georessourcenmanagement in Aachen oder Sportmanagement oder BWL mit Richtung Automotive in Bergisch-Gladbach oder BWL mit Schwerpunkt Logistik. „Ist da irgendwas dabei?“, fragt sie.

Spontan antwortet Jakob: „Ja, alles bis auf Mathe.“

Als er mit seinen Eltern wieder auf der Straße vor Wallrafs Büro steht, wirkt er zufrieden. „Mir hat es geholfen. Ich bin überrascht, aber das, was Frau Wallraf gesagt hat, trifft es wohl“, erklärt er. Seine Eltern sind ebenfalls zufrieden, wenngleich noch etwas verhalten. „Mal abwarten, was er jetzt konkret tut“, sagt der Vater.

Eine Woche später: Jakob, sagt seine Mutter, sei auf einmal Feuer und Flamme für den Studiengang BWL. Er habe sich bereits an drei Universitäten beworben und sei fest entschlossen, die Sache anzugehen. „Er ist auch froh, dass er nun weiß, was er tun will..“ Sie klingt erleichtert.